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Start Spielberichte 1. Herren Eindrucksvolle Ehrenrettung im vorletzten Rheinlandliga-Heimspiel

Eindrucksvolle Ehrenrettung im vorletzten Rheinlandliga-Heimspiel

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Die 1. Herren feierte am Samstagabend einen Sensationssieg über den besser platzierten Tabellennachbarn VfR Kreuznach/Rüdesheim. Mit dem unerwarteten 9:3 im vorletzten Heimspiel in der 2. Rheinlandliga konnte der höchste Triumpf seit dem 8. November 2008 in dieser Klasse erzielt werden. Auch damals wies man den VfR - scheinbar der Lieblingsgegner der Dichtelbacher - mit 9:2 in die Schranken. Allerdings war auf Dichtelbacher Seite in diesem Jahr mit Gerd Kappes nur noch ein einziger Spieler des damaligen Sextetts verblieben.

Am Nachmittag hatte es die erwartet hohe Niederlage gegen den SV Trier-Olewig gegeben. Nach der krankheitsbedingten Absage der Nummer 2, Torsten Musshoff, waren die positiven Aussichten an diesem letzten Doppelspieltag für die Dichtelbacher gesunken. Aufgrund der Knieprobleme des Dichtelbacher Spitzenspielers Arturo Pastoriza (Foto) entschloss man sich diesen zu schonen und ausschließlich im Abendspiel gegen Kreuznach einzusetzen. Diese Maßnahme sollte sich als richtig erweisen. In den Doppeln starteten die Dichtelbacher gegen Olewig ordentlich. Die gezeigten Leistungen waren allesamt gut bis sehr gut. Doch leider fehlte zumindest bei zwei Paarungen das nötige Quäntchen Glück, um die verdiente Belohnung in Form von Siegen einzustreichen. So verloren Fabian Mades/Tobias Weber gegen die beste Kombination der Gäste nach toller Aufholjagd erst im fünften Satz. Auch das Teenagerduo Nico Ballbach/Joel Mähringer - einst Rheinlandmeister bei den Schülern B - gaben sich Mühe und unterlagen leider ebenso knapp im Duell der dritten Doppel. Gerd Kappes/Moritz von Streng waren als Spitzendoppel leider weitestgehend chancenlos. Für die große Überraschung und den verdienten Ehrenpunkt zeichnete Routinier Gerd Kappes verantwortlich, der erstmals in seiner Karriere als Nummer 1 das Dichtelbacher Team in der 2. Rheinlandliga anführte. Mit 12:10 beendete er trotz zwischenzeitlicher 2:0-Satzführung den Krimi gegen Dieter Bläsius erst im Entscheidungssatz. Fabian hatte am Nachbartisch keine Chance gegen Mossal, konnte allerdings einige attraktive Ballwechsel für sich entscheiden. Trotz deutlich besserer Leistung als noch am letzten Spieltag musste er die Überlegenheit seines Kontrahenten in den entscheidenden Augenblicken akzeptieren.

Moritz, der erneut in die Mitte aufrücken musste, verpasste eine große Chance gegen Holzmüller im zweiten Durchgang. Dort führte er durch eine fehlerfreie und mutige Vorstellung schon mit 7:1, konnte diesen Vorsprung aber nicht nutzen. Auch er musste sich am Ende mit 0:3 beugen. Nico spielte gegen Heinemann nur in den ersten beiden Sätzen auf Augenhöhe mit, von denen er immerhin einen gewann. Dann tat er sich jedoch immer schwerer mit den unangenehmen und variantenreichen Spinangriffen seines Gegenübers, sodass er letzten Endes deutlich unterlag. Tobias, der in dieser Saison erstmals dankenswerterweise Ersatz spielte, hatte im hinteren Paarkreuz gegen Hostert mehr Chancen und ging auch zu Beginn mit 1:0 in Führung. Doch dem agilen Angriffsspiel des Olewigers entgegnete er zunehmend passiver und produzierte folglich auch mehr Fehler. Das Resultat war eine 1:3-Niederlage. Auch Joel, der zum ersten Mal Rheinlandligaluft bei den Erwachsenen schnuppern durfte, zahlte gegen Knauf Lehrgeld. Etwas verkrampft und mit taktischen Fehlern unterlag er in drei Sätzen. Um seine Stärken besser ausspielen zu können, muss er zukünftig weiterhin an seinem kurzen Platzierungsspiel sowohl beim Aufschlag als auch beim Return arbeiten.

Den Abschluss unter einen verdienten 9:1-Auswärtssieg des SV Trier-Olewig machte das Spiel der beiden Spitzenmänner. Auch wenn es in den ersten beiden Sätzen sehr knapp zuging, musste sich Gerd letztlich dem besseren Gegner Mossal mit 0:3 beugen. Nach der Partie stand man noch in geselliger Runde bei einem Bier zusammen und verabschiedete sich angesichts des kommenden Abstiegs des TuS in der Hoffnung, in der Zukunft wieder gegeneinander spielen zu können.

Der eigentliche Fokus der 1. Herren lag an diesem Doppelspieltag auf der Abendbegegnung mit dem VfR Kreuznach/Rüdesheim. In der Hinrunde hatten die Dichtelbacher den VfR etwas überraschend mit 9:7 geschlagen. Die Aufstellungen nun verrieten außerdem, dass mit Torsten Musshoff beziehungsweise Niels Zehmer beiden Mannschaften ein wichtiger Spieler fehlte. Die Voraussetzungen deuteten also nach wie vor eine spannende Partie an. Einen furiosen Auftakt machte das Dichtelbacher Doppel 1 mit Arturo und Nico. In den ersten beiden Sätzen fegten die Dichtelbacher ihre Material spielenden Gegner förmlich von der Platte. Auch der dritte Satz knüpfte daran an und schnell war eine hohe Führung herausgespielt. Es ist nicht übertrieben, wenn man behauptet, dass die Leistungen bis dato die mit Abstand beste Leistung dieser Kombination war. Umso überraschender kam dann die Wende. Die Kreuznacher Haus/Döring gaben sich nicht geschlagen und gewannen den dritten Durchgang noch mit 12:10. Auch der vierte Satz war hart umkämpft. Doch nun belohnten sich die Dichtelbacher für die zuvor gezeigten hervorragenden Leistungen und gewannen knapp mit 11:9. Parallel dazu verlief das Doppel mit Gerd und Moritz weniger glücklich: Nach einem 1:1-Satzeinstand musste die TuS-Kombination mit 10:12 und 9:11 einen etwas bitteren Punktverlust quittieren.

Den ersten Big-Point des Abends machten dann Fabian Mades/Dario Stenzhorn im Aufeinandertreffen der beiden Doppel 3. Nach erheblichen Startschwierigkeiten und 0:2-Satzrückstand kämpften sich die Hausherren zurück ins Spiel und waren mit Mut, Geschick und einer guten Portion Glück - das hatte man nicht immer in dieser Saison - letztlich dann doch noch in fünf Sätzen erfolgreich. In den Einzeln ein zunächst gewohntes Bild: Arturo, der ausgeruht und fit in sein erstes Solo des Tages ging, sorgte durch einen weitgehend ungefährdeten Dreisatzsieg für die 3:1-Führung im Duell der Tabellennachbarn. Gerd musste sich in einer kurzen Materialschlacht dem unorthodox agierenden Haus ebenso deutlich beugen. Dann gab es ein Novum für diese Saison. Denn sowohl Fabian als auch Moritz hielten sich im mittleren Paarkreuz schadlos. In ihrem jeweils ersten Einzel sorgten beide Spieler für umjubelte Erfolge, wobei Fabian den jungen Fey in vier und Moritz sensationell den hoch favorisierten Dreyse in fünf Durchgängen bezwingen konnte. Diesen positiven Schwung griff Nico im hinteren Paarkreuz auf und ließ gegen Ersatzmann Tugnoli nach ordentlicher aber nicht überragender Leistung einen weiteren frenetisch gefeierten Fünfsatzsieg folgen. Am gegenüberliegenden Tisch bot Ersatzspieler und Parvenü Dario gegen den mit Noppen auf der Rückhand agierenden Döring eine solide Vorstellung. Doch dem Druck, den sich der junge Dichtelbacher selbst aufbürdete, hielt er am Ende nicht stand. In den teilweise endlos scheinenden Schupf- und Konterduellen hatte ein sehr sicher auftretender Döring letztlich die Nase im fünften Satz vorne und hielt der Spannung besser stand. Der Zwischenstand damit: 6:3 für den TuS. Nun war viel möglich.

Durch eine erneute Glanzleistung hielt Arturo Haus in drei Sätzen in Schach und ließ sich durch das unangenehme und oft erfolgreich störende Spiel des VfR-Kapitäns und -Spitzenspielers nicht beirren. Arturo siegte folgerichtig erneut mit 3:0. Dass Gerd zu den zuverlässigsten und beständigsten Spielern in den Reihen der Dichtelbacher zählt, bewies er einmal mehr in seinem zweiten Einzel. Er sah seine Chance gegen Wiegand und bezwang ihn durch sein gewohnt konsequentes Block- und Konterspiel  in fünf heiß umkämpften Sätzen. Gerds 2:2-Bilanz an diesem Samstag im vorderen Paarkreuz ist aller Ehren wert und verdeutlicht, in welch guter Verfassung der Methusalem des Teams ist. Nun stand es 8:3. Ein Unentschieden war sicher. Doch wer 8:3 führt, der möchte nicht unentschieden spielen. Das dachte sich auch Kapitän Fabian, der gegen Dreyse antreten musste. Im Hinspiel hatte sich Fabian noch deutlich in vier Sätzen durchsetzen können. Doch jetzt wurde es schwieriger. Im vierten Satz lag der Dichtelbacher bereits mit 1:2 in den Sätzen und 8:10 in den Punkten zurück. Mit etwas Glück konnten beide Matchbälle des Kreuznachers abgewendet und ein Entscheidungssatz erzwungen werden. Doch auch im fünften Durchgang das gleiche Bild: Fabian sah sich bei 8:10-Satzrückstand zwei gegnerischen Matchbällen gegenüber. Auch diese wollte Dreyse nicht ausnutzen und so blieb Fabian nichts anderes übrig als zu gewinnen.

Auch wenn das 9:3 zugunsten der 1. Herren angesichts fünf gewonnener Fünfsatzspiele vermutlich ein wenig zu hoch ausgefallen ist, so sind die beiden ersten erspielten Meisterschaftspunkte der Rückrunde dennoch hochverdient, da erstmals alle sechs Spieler gutes bis sehr gutes Tischtennis auf die Platten bringen konnten. Und hier liegt der große Unterschied zur Bezirksliga. Denn dort kann die Mannschaft auch Spiele gewinnen, wenn nicht alle Spieler in absoluter Topform sind. Dabei besteht der Differenz der beiden Klassen nicht unbedingt in der Technik, Athletik oder Taktik. Der Unterschied besteht vielmehr in der Kontinuität und Zuverlässigkeit der abzurufenden Leistungen. In beiden Klassen werden die gleichen Topspins gezogen, die gleichen Schmetterbälle geschlagen. Die höhere Klasse unterscheidet sich von der tieferen nur dadurch, dass diese Schläge immer und immer wieder zuverlässig ausgeführt und dass dabei keine vermeintlich leichten Fehler produziert werden. Es gewinnt nicht derjenige, der ein besseres oder attraktiveres Spiel hat, sondern derjenige, der die wenigsten Fehler macht. Das ist eine weitere Erkenntnis dieser Rheinlandligasaison.

 

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