Ein Bild der mannschaftlichen Geschlossenheit und einer guten Portion positiver Motivation gab am Freitag die 2. Herren in der Römerhalle ab. Dem Team gelang es dabei dem bislang unangefochtenen Tabellenführer SG Kirchberg/Rhaunen im letzten Vorrundenspiel die erste Saisonniederlage beizubringen. Die Mannschaft um Kapitän Oliver Seckler startete bereits sehr ordentlich in die Doppel: Das Spitzenduo Matthias Emmel/Oliver Seckler hielt Robert Jost/Ursula Schwickert in vier Sätzen in Schach, während Berthold Cziomer/Tobias Weber mit einem 11:9 im fünften Satz gegen Jürgen Klumb/Torsten Klingels ein Big-Point gelang. Die Teenager Dario Stenzhorn/Joel Mähringer (Foto) hingegen mussten in ihrem vierten gemeinsamen Doppel gegen Egon Schwickert/Tristan Koch die erste Niederlage nach einem glatten 0:3 einstecken.
Matthias legte im ersten Einzel des Abends gleich sehr gut nach und brachte durch sein ungefährdetes 3:0 gegen Klumb den heimischen TuS mit 3:1 in eine sehr gute Ausgangslage. Doch dass die Gäste nicht von ungefähr an der Tabellenspitze stehen, wurde in den beiden folgenden Spielen deutlich. Berthold unterlag trotz guter Leistung dem derzeit besten Spieler der Liga, Robert Jost, in drei Sätzen. Die stellenweise sehr guten Angriffe des Dichtelbachers wusste der Kirchberger ein ums andere Mal mit noch besseren Rückschlägen seiner unorthodoxen Rückhand zu beantworten. Oliver startete gegen das 80-jährige Hunsrücker Urgestein und Aushängeschild des Seniorensports Egon Schwickert gut und konnte den ersten Satz für sich entscheiden. Im zweiten Satz unterliefen dem Dichtelbacher gegen den Abwehrer zu viele Fehler. Die entscheidende Phase in der Verlängerung des dritten Satzes war von zwei sehr glücklichen Bällen zugunsten des Kirchberger Routiniers gekennzeichnet. Beim stand von 9:10 aus der Sicht Schwickerts gelang diesem nämlich ein unerreichbarer Netzroller zum Ausgleich. Und den Satzball zum 14:12 verwandelte er mit einem Kantenball. Damit war die Vorentscheidung gefallen und Oliver unterlag mit 1:3. Das Spiel drohte zu kippen. Doch die Reaktion der Dichtelbacher war hervorrangend. Gegen den derzeit sehr gut spielenden Klingels war Tobias zu den entscheidenden Zeitpunkten hellwach und bezwang seinen Gegner im schönsten Spiel des Abends nach stellenweise herausragenden Punkten auf beiden Seiten knapp mit 3:1. Das hintere Paarkreuz mit den beiden Jungspunden Dario und Joel knüpfte dort an, wo es in der vergangenen Woche aufgehört hatte. In beeindruckender Manier demonstrierte Dario seine momentane Stärke gegen Ursula Schwickert, die bei ihrer zweiten Saisonniederlage mit 0:3 komplett chancenlos blieb. Auch Joel bot eine ansprechende Darbietung seines Könnens. Vor allem seine Geduld, die ihm bisweilen auch schon in den entscheidenden Augenblicken gefehlt hatte, sorgte am Ende für den Unterschied, sodass er Koch im fünften Satz mit 11:6 übertrumpfte.
Nach der ersten Einzelrunde stand es also 6:3 für Dichtelbach. Die Überraschung des Spieltages zeichnete sich ab. Doch zunächst musste Matthias Jost zu einem erneuten 3:0 gratulieren. Robert Jost kann damit nach der Vorrunde mit einer 16:2-Bilanz im vorderen Paarkreuz ein beeindruckendes Fazit ziehen. Abteilungsleiter Berthold fand mit seinem 3:0 nach hervorragender Leistung gegen Klumb einen versöhnlichen Abschluss des Tischtennis-Jahres 2012, nachdem er in den letzten Spielen viele unglückliche Niederlagen hatte einstecken müssen. In der Mitte rehabilitierte sich Oliver für seine Schlappe gegen Schwickert durch ein klares 3:0 über Klingels. Tobias' Siegesserie in der Meisterschaft riss hingegen gegen Egon Schwickert. Der älteste Spieler der Liga bezwang den Dichtelbacher in fünf hart umkämpften Sätzen und bescherte Tobias nach neun Einzelsiegen infolge die erste Niederlage. Am anderen Tisch war das Spiel von Dario gegen Koch schon früher zuende gegangen. Dario hatte einmal mehr wenig Mühe und überzeugte die Zuschauer durch eine gute Kombination aus Aggressivität und Geduld. Der verdiente Lohn: Ein weiteres 3:0 und der 9:5-Endstand zugunsten der 2. Herren.
Nun bleibt die Mannschaft mit nur zwei Punkten Rückstand auf Kirchberg und punktgleich mit dem Tabellenzweiten Reich, der überraschend zu Hause gegen Oberwesel mit 7:9 verlor, in Schlagdistanz zur Tabellenspitze und hat sich gleichzeitig vom Tabellenmittelfeld abgesetzt. Rückblickend tun die Niederlagen gegen Zell und Reich umso mehr weh, wenn man das Resultat gegen Kirchberg sieht. Doch die Vorrunde muss jetzt abgehakt werden. Will die 2. Herren nach der Saison auf einem der beiden vorderen Plätze, die zum Aufstieg und der Aufstiegsrelegation berechtigen, einlaufen, muss sie in jedem Spiel der Rückrunde voll konzentriert und geschlossen auftreten. Ein schwacher Tag kann auch zu einer Niederlage gegen eines der Teams aus den unteren Tabellenregionen führen. Der Meisterschaftskampf verspricht nun jedoch wieder sehr spannend zu werden.
