Als am Sonntagabend bereits in allen übrigen Wettbewerben der Herren-Konkurrenzen des Regionspokals in Simmern die Finals entschieden waren, glich der TuS Dichtelbach mit dem verdienten Sieg im Doppel zum 2:2 gerade gegen den VfR Simmern 3 im B-Pokal aus. Letztendlich dauerte die ganze Partie vier Stunden und endete mit einem unglücklichen 3:4 aus Dichtelbacher Sicht. Das Ziel der 1. Herren war es zu Beginn, wenigstens einmal in dieser Saison gegen den VfR zu gewinnen und sich für die beiden Ligapleiten zu revanchieren. Dieses Vorhaben gelang - nicht. Gleich der Auftakt verlief denkbar ungünstig: Spitzenspieler Arturo Pastoriza unterlag in der Verlängerung des fünften Satzes eines sehenswerten Spiels einem sehr gut aufgelegten Richard Seibel mit 10:12.
Seibel rief dabei laut Mitspieler seine beste Saisonleistung ab. Entscheidend war der zweite Durchgang, den Arturo hoch geführt hatte und dann trotz mehrerer Satzbälle nicht gewinnen konnte. Mit diesem ersten knappen Sieg sicherte sich Simmern ein kleines Break. Fabian Mades ging anschließend als Außenseiter in die Partie gegen Simmerns Nummer 1 und Ex-Oberligaspieler Tobias Henrich. Doch er erwischte einen super Start und führt überraschend schnell mit 2:0 in den Sätzen. Doch dann stellte sich Henrich taktisch etwas um und Fabian nahm das Tempo zu sehr aus dem Spiel, was eine erneute Fünfsatzniederlage zur Folge hatte. Dichtelbach lag also äußerst unglücklich mit 0:2 im Hintertreffen. Doch der in den letzten Spielen wiedererstarkte Torsten Musshoff (Foto) bezwang trotz des rutschigen Bodens, der ihn ein ums andere Mal zu Fall brachte, hochverdient Jens Dieterich mit 3:1. Nach unnötig verlorenem dritten Satz führte er bis zum 8:0-Zwischenstand im vierten Durchgang seinen Gegner stellenweise regelrecht vor. Wie bereits erwähnt folgte im Anschluss der zweite 3:1-Erfolg für den TuS Dichtelbach durch den klaren Doppelsieg von Torsten und Arturo, die die Kombination Henrich/Seibel in die Schranken wiesen.
Damit ging es in die spannende Schlussphase und die zweite Einzelrunde. Die Hoffnungen der zahlreichen Dichtelbacher Fans, die den Hausherren lautstark Paroli boten, ruhten auf Arturo, der gegen Henrich antrat. Gegen die Simmerner Nummer 1 hatte Arturo noch im letzten Ligaspiel mit 3:1 gewonnen. Im ersten Satz drehte er dann auch gleich sensationell einen 4:9-Rückstand durch sieben Punktgewinne infolge. Nach relativ deutlich verlorenem zweiten Durchgang gelang ihm eine erneute Aufholjagd in Satz drei, den er ebenfalls mit 11:9 gewann. Nach erneut verlorenem vierten musste einmal mehr der fünfte Satz entscheiden. Und hier entwickelte sich der Pokalkrimi zu einem seiner vielen spannenden Höhepunkte. Arturo gestaltete den Satz ausgeglichen und konnte sich zum Schluss mit sogar 10:7 absetzen. Doch dann fehlten ein paar Mal die entscheidenden Millimeter zum erhofften Sieg. Eine klare Vorlage auf die weite Vorhand ließ er beim 10:7 aus. Beim 10:8 traf Henrich mit einem Topspin hauchdünn noch die Tischkante. Auch beim 11:10 und 12:11 hatte Arturo zwei weitere Matchbälle, die Henrich abwehren konnte. Seinen ersten Matchball verwandelte Henrich dann eiskalt selbst zum 14:12-Endstand. Die dritte Niederlage im dritten Fünfsatzmatch des Abends bescherte Dichtelbach erneut einen ückstand mit 2:3.
Nun mussten Torsten und Fabian ihre Gegner bezwingen, wenn man den Pokal noch gewinnen wollte. Torsten machte den Anfang und kämpfte aufopferungsvoll bis zum letzten Ballwechsel gegen Seibel. Zwischenzeitlich lag Seibel schon mit 2:1 in Führung. Auch nach klarem 11:3 im vierten Satz konnte sich Torsten im Entscheidungssatz zunächst nicht wirkungsvoll absetzen. Erst in der Schlussphase bewies er wieder starke Nerven und brach damit den Fünfsatz-Fluch. Das letzte Spiel musste nun also Fabian gegen Dieterich gewinnen. Doch bis auf den ersten Satz konnte er nicht mit seinem hoch motivierten Gegner mithalten und fand nicht wieder zu dem druckvollen Spiel wie gegen Henrich. Die sehr guten Aufschläge Dieterichs taten ihr Übriges, sodass das einzige 3:0 des Abends an den VfR Simmern 3 ging. Die Freude der Kreisstädter war groß. Sie zeigten in den entscheidenden Momenten die nötige Kaltschnäuzigkeit. Die 1. Herren ließ im Gegensatz dazu einige gute Chancen liegen, hätte aber auch nach Aussagen der Gegner ebenso den Pokalsieg verdient gehabt. Nun kann sich die Mannschaft zwei Wochen lang ausschließlich auf die Relegation konzentrieren und noch ein letztes Mal für diese Saison gut vorbereiten.
