Pokalwunder blieb leider aus

Montag, den 06. Mai 2013 um 20:58 Uhr Fabian Mades
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Zwei heiße Eisen hatte der TuS Dichtelbach am Sonntag, den 14. April in Emmelshausen bei den Pokalfinals der Region im Feuer. Die 2. Herren hatte sich im B-Wettbewerb (bis 1. Bezirksliga) bis ins Final Four durchgekämpft und die 1. Herren stand durch die geringe Teilnehmerzahl im A-Wettbewerb (bis 1. Rheinlandliga) von nur zwei teilnehmenden Mannschaften gleich im Finale gegen den VfR Simmern 3. Beiden Teams gelang leider keine Sensation. Sie zogen sich allerdings achtbar aus der Affäre.

Im Halbfinale hatte die 2. Herren am Nachmittag die favorisierte SG Kirchberg/Rhaunen zugelost bekommen. Aufgrund der letzten Saisonergebnisse war aber von einem engen Verlauf der Begegnung auszugehen. Und genau so kam es auch. Den Start verschliefen die Dichtelbacher allerdings, die mit Matthias Emmel, Tobias Weber und Dario Stenzhorn in Bestbesetzung aufliefen. Matthias blieb gegen Kai Klesius chancenlos und verlor klar mit 0:3. Tobias kämpfte sich leider erst zu spät in sein Match gegen Robert Jost und verlor nach zwischenzeitlichem 0:2-Satzrückstand in der Verlängerung des vierten Satzes. Erst die kämpferische Leistung Darios gegen Jürgen Klumb brachte die Mannschaft auf die Gewinnerstraße. Mit 13:11 behielt der junge Dichtelbacher Spieler gegenüber dem Routinier die Nase hauchdünn vorne. Das Doppel war eine Demonstration der TuS-Reserve. Mit einem äußerst souveränen 3:0-Erfolg glichen Tobias und Matthias den Spielstand auf 2:2 aus. Matthias punktete im Anschluss sogar gegen Jost und Tobias gegen Klumb in jeweils vier Durchgängen. Da fiel die knappe 2:3-Niederlage von Dario gegen Klesius nicht mehr ins Gewicht. Das Trio hatte das Finale gegen den SVE Oppenhausen erreicht.

Auch hier gingen die Sportler über die volle Distanz. Dem 3:0 durch Matthias gegen Frick standen die beiden Niederlagen Darios und Tobias' gegen Müller und Wilhelm entgegen. Eine konzentrierte und kämpferische Herangehensweise des Dichtelbacher Duos sorgte anschließend durch einen Fünfsatzsieg erneut für den verdienten 2:2-Ausgleich. Matthias begann gegen Martin Müller anschließend sehr gut, gewann den ersten Satz mit 11:2 und führte im zweiten hoch. Doch er gab die Führung noch ab und verlor in der Verlängerung, was schließlich eine 1:3-Niederlage zur Folge hatte. Tobias siegte daraufhin  ebenfalls gegen Frick, sodass beim 3:3-Zwischenstand der gesamte Druck auf dem jungen Dario lastete, der das letzte Spiel zu spielen hatte. Nach knapp verlorenem ersten Satz (9:11) erspielte er sich in seiner ihm eigenen Art eine 2:1-Satzführung und schien das Spiel in den Griff bekommen zu haben. Doch auch der vierte Satz ging wieder denkbar knapp mit 9:11 an Wilhelm, sodass der letzte Durchgang im wahrsten Sinne des Wortes zum Entscheidungssatz wurde - nämlich der Entscheidung über den Pokalsieg. Andreas Wilhelm übernahm nun immer öfter die Initiative und wurde letzten Endes auch dafür mit dem Sieg belohnt.

Nach dem Genickschlag des knappen 8:8 im Aufstiegskampf gegen Reich am Tag zuvor musste die 2. Herren gleich die zweite bittere Enttäuschung des Wochenendes hinnehmen und konnte eine wirklich ordentliche Saison leider mit keinem greifbaren Erfolg krönen. Die gezeigten Leistungen am Pokalfinaltag waren allerdings alles andere als enttäuschend. Im Gegenteil: Wenn man bedenkt, dass die 1. Herren im vorvergangenen Jahr noch ein Unentschieden gegen Oppenhausen hatte hinnehmen müssen, so ist dieses denkbar knappe 3:4 als sportlicher Erfolg zu werten. Außerdem hatte man mit dem 4:3 zuvor gegen Kirchberg den Aufsteiger und amtierenden Meister der 2. Bezirksliga ausgeschaltet.

 

Im Herren-A-Pokalfinale kam es zur Neuauflage des letztjährigen B-Finales zwischen der 1. Herren und Simmern. Denn beide Mannschaften waren vor der Saison in die 2. Rheinlandliga aufgestiegen und nun die einzigen Repräsentanten der Region in der höheren Klasse. Die Aufstellungen der Teams hatten sich jedoch wesentlich geändert. Für Dichtelbach gingen mit Arturo Pastoriza, Gerd Kappes (Foto) und Torsten Musshoff die besten drei Spieler der abgelaufenen Saison ins Rennen. Der VfR Simmern 3 hielt mit Andreas Fahning, Jens Dieterich und Stefan Külzer ebenfalls mit seinen derzeit besten Akteuren dagegen. Für die einzige Dichtelbacher Führung an diesem Abend zeichnete Arturo Pastoriza verantwortlich, der sich zwar gegen Dieterich stellenweise schwer tat und nie sein volles Können auf den grünen Tisch bringen aber am Ende dann doch verdient in fünf Sätzen die Oberhand behalten konnte. Gerd, der eine sehr gute Saison hinter sich und alle Erwartungen erfüllt hat, musste jetzt gegen den haushohen Favoriten Fahning antreten, der im vergangenen Jahr noch fester Bestandteil der Simmerner Oberligamannschaft war. Der Dichtelbacher Senior der 1. Herren schlug sich mehr als achtbar, spielte sogar bis zum 1:1-Satzausgleich auf Augenhöhe mit einem verunsichert wirkenden Fahning mit. In den letzten beiden Sätzen fehlte beim 9:11 und 8:11 auch jeweils nicht viel. Dennoch ging der Punkt verdient an den Favoriten VfR Simmern 3.

Nun kam es zum Schlüsselspiel der Begegnung. Torsten traf auf Stefan Külzer, den er noch im vergangenen Jahr bei den Regionsmeisterschaften klar mit 4:1 hatte besiegen können. Doch dieses Mal ging es wesentlich enger zu. In den ersten vier Sätzen ging es hin und her, sodass beide Spieler jeweils zwei Sätze gewinnen konnten. Im entscheidenden fünften Durchgang setzte sich Külzer dann aber frühzeitig ab und ließ Torsten keine Chance beim 3:11 aus Dichtelbacher Sicht. Etwas enttäuscht ob des Zwischenstandes ging es ins Doppel, das ebenfalls offen verlief. Aber wie schon Gerd in seinem Einzel zuvor verstanden es Arturo und Torsten beim 1:1-Zwischenstand nicht, das Schicksal zu ihren Gunsten zu wenden. Die Sätze drei und vier gingen knapp an ihre Kontrahenten.

Mit 1:3 stand der TuS nun natürlich mit dem Rücken zur Wand. Eine denkbar schlechte Ausgangssituation für Arturo, der nun seinerseits auf Andreas Fahning traf, den er bislang noch nie hatte schlagen können. Dementsprechend einseitig verlief auch die Partie. Eine kleine Chance auf einen Satzgewinn bestand in Durchgang zwei, als der Dichtelbacher sich erst nach 10:12 geschlagen geben musste. Das 0:3 besiegelte die 1:4-Niederlage des TuS. Angesichts der spielstarken Kreisstädter ist aber auch das keine Schmach.

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Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 07. Mai 2013 um 20:59 Uhr